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Klimaschutzmanagement
KSI: Fachliche und Inhaltliche Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaschutzkonzepten und Teilkonzepten
Projektkenndaten
Laufzeit des Vorhabens: | 01.08.2013 bis 31.08.2016 |
Beteiligte Partner: | Landkreis Mühldorf a. Inn / PtJ / BMU |
Förderkennzeichen: | 03KS4107 |
Ziele:
Dieses Projekt umfaßt die Arbeit des Klimaschutzmanagers für die Umsetzung von Klimaschutzkonzepten und Teilkonzepten. Der Klimaschutzmanager informiert verwaltungsintern als auch extern über das Klimaschutzgesamtkonzept des Landkreises Mühldorf a. Inn, initiiert Prozesse für die übergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung wichtiger Akteure. Ziel ist es, verstärkt Klimaschutzaspekte in Verwaltungsabläufe zu integrieren. Quelle: BMU 2012, Projekt-Merkblatt
Durch Kreistagsbeschluß wurde bereits 2012 die Umsetzung des Klimaschutzfahrplans für den Landkreis Mühldorf a. Inn beschlossen. Erste Ergebnisse konnten durch die Vorprojekte „Klimaschutzmanagement in Liegenschaften“ und „Klimaschutzkonzept - 4 Pilotkommunen“ erarbeitet werden, die auch die Notwendigkeit einer konzeptionellen, interkommunalen Koordination im Landkreis aufgezeigt haben. Im Juli 2013 wurde deswegen mit der Erstellung eines landkreisweiten Energienutzungsplanes begonnen und mit September 2013 ein Klimaschutzmanager für die zielorientierte Umsetzung der Klimaschutzprojekte eingestellt. Im Fachbereich 12 entwickelt und koordiniert seitdem das Team „Energieffizienz und Klimaschutz“ entsprechende Aktivitäten, um eine Verstetigung des Klimaschutzkonzeptes im Landkreis zu erreichen.
Verkehr und Mobilität
Durch die von der Bundesregierung vorgegebenen Rahmenbedingungen sollen bereits 2014 die Vorüberlegungen durch die Kommunen abgeschlossen und kommunale Konzepte für die Elektromobilität ausgearbeitet werden. In Zusammenarbeit mit Forschung und Automobilindustrie wird parallel der Markt für die E-Mobilität vorbereitet. Ein Hochfahren des Marktes wird mit 2015-2016 angestrebt, 2020 sollen dann 1 Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein.
Diesem engagierten Ziel folgend, hat der Landkreis eigene, konkrete Aufgaben für sich definiert:
- Einführung und Verbesserung der Akzeptanz der Elektromobilität durch Steigerung der Anzahl an E-Fahrzeugen und um Erhöhung der Pedelecs bzw. E-Bikes
- Aufbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur über feste AC-Ladestationen, Schnelladestationen und Pedelec-Stationen, Verbesserung der Radwegeinfrastruktur
- Vorbereitung der Netzintegration in Verbindung mit intelligenten Speichertechnologien und der Nutzung des Eigenstromverbrauchs
- Umbau der öffentlichen Fuhrparks und Anschaffung von LRA-eigenen E-Mobilen
Energetische Sanierung
Ein hohes Potenzial an Energieeinsparung bietet nach wie vor die Energetische Sanierung von Gebäuden und Liegenschaften. So sollen die folgenden Maßnahmen einen relevanten Klimaschutzbeitrag leisten:
- Einsatz für eine stetige Reduktion der CO2-Emissionen im privaten Gebäudebereich mittels konsequenter Beratung zur energetischen Sanierung
- Orientierung am Sanierungs-Modellstandard nach KfW 55 bzw. KfW 40 Neubau
- Vorbereitung des Landkreises Mühldorf a. Inn auf die Erfüllung des EU-Standards für Niedrigenergiegebäude 2020
- Ausbau der Energie-Bürgersprechstunden und Durchführung von Energie Vorortberatungen
- Erweiterung der Bauleitplanung um Anforderungen des Klimaschutzes für die Beratung von Kommunen bei der Planung neuer Baugebiete bzw. Flächennutzung
- Engagement für die Erneuerung überalteter Anlagentechnik und für die Umstellung auf Erneuerbare Energien
- Erweiterung des Fortbildungsangebotes zur Qualifikation der Handwerker und Architekten
Erneuerbare Energien
Der Landkreis Mühldorf a. Inn hat sich mit der Zustimmung zum Klimaschutzfahrplan Leitlinien gegeben, die eine Steigerung der Energieeffizienz bei gleichzeitiger Senkung des Energiebedarfs vorsehen und damit einen Ausgleich der Differenz aus den beiden Potenzialen durch Erneuerbare Energien forcieren. Unter Beachtung der Klimaschutzziele des Bundes und im besonderen der Ziele des Freistaats Bayern, sollen bis 2050 Klimaneutralität und eine 100%-ige Ausschöpfung der Potenziale erneuerbarer Energien und der Möglichkeiten der Energieeinsparung erreicht werden. Dazu sind folgende Beiträge zu leisten:
- Durchführung und Organisation von Informationsveranstaltungen und Exkursionen
- Initiierung des Bezugs von Ökostrom für die Liegenschaften des Landkreises
- Ausschöpfung aller wirtschaftlich nutzbaren Flächen für Solarthermie und Photovoltaik
- Nutzung von Synergien zur Versorgung von Verbrauchern
- Beratung und Netzwerkfunktion bei der Bürgerbeteiligung an EE-Projekten
Öffentlichkeitsarbeit
Die Notwendigkeit des Klimaschutzes wird nicht ausreichend in der Öffentlichkeit wahrgenommen, da die Auswirkungen einzelner Klimaschutzextreme noch größtenteils lokal beschränkt sind, die Energiepreise gerade noch bezahlt werden können und die Kommunen noch im Stande sind Soforthilfe wie z.B. bei Hochwasser auszuzahlen. Experten vom BMUB sehen aber die Bemühungen, eine Erwärmung um 2 Grad zu verhindern, bereits als gescheitert an und mahnen, daß die wirtschaftlichen Folgen einer Erwärmung von 4 Grad durch die Bundesrepublik Deutschland nicht mehr zu bewältigen sein werden. Auch der Weltklimarat IPCC stellt im aktuellen Teil II des 5. Sachstandsberichts fest, daß eine Erwärmung um 3-4 Grad zu schweren, tiefgreifenden und irreparablen Folgen führen wird, die das Risiko bewaffneter Konflikte, Hungersnöte und Überflutungen weltweit unverhältnismäßig vergrößert.
Um über einzelne, selektive Maßnahmen hinaus Klimaschutz und Energiewende erfolgreich vorantreiben zu können, bedarf es in erster Linie der Mithilfe durch jeden Bürger. Mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit sollen Bürger, Akteure und Kommunen aktiviert, sensibilisiert und vor allem informiert werden. Folgende Aktivitäten ergeben sich somit:
- Positionierung des Themenfeldes Klimaschutz und Energiewende im Landkreis Mühldorf a. Inn wirksam verfolgen
- Vorhandene, auch überregionale, Informationsquellen leicht zugänglich und geordnet über das Internet bereit stellen
- Die Landkreisbürger sind laufend über Klimaschutzprojekte und zugehörige Fördermöglichkeiten, Verordnungen und Gesetze zu informieren
- Intensive Nutzung vorhandener Informationskanäle z.B. Gemeindeblätter, Bürgerversammlungen, Konferenzen zum Klimaschutz
- Nachhaltige Information der Bürger zum Klimaschutzfahrplan und zu aktuell politisch relevanten Themen des Klimaschutzes
- Vorrangiges Ziel ist es beim Bürger ein Bewußtsein zu schaffen, daß Klimaschutz nicht eine Aktivität von wenigen Individualisten ist, sondern eine dringliche Notwendigkeit zum Schutz unserer heutigen Gesellschaft und zur Sicherung der Zukunft unserer Kinder darstellt.