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Bevölkerungsschutz-Übung der Gemeinden Ampfing und Mettenheim

Landrat Max Heimerl: "Die Übung hat gezeigt, wie wichtig gute Vorbereitung, funktionierende Kommunikationswege und belastbare Notfallstrukturen sind."

Ein flächendeckender Stromausfall ist längst kein hypothetisches Szenario mehr. Politische Spannungen, Cyber-Angriffe und überlastete Stromnetze erhöhen die Gefahr. Um den Ernstfall zu proben, führte der Landkreis Mühldorf a. Inn zusammen mit den Gemeinden Ampfing und Mettenheim eine Bevölkerungsschutz-Übung durch. Getestet wurden unter anderem die Funktionsfähigkeit der kommunalen SOS-Punkte, die Notstromversorgung und die Krisenkommunikation bei einem sogenannten Brownout – also einer im Vorfeld bekannten Spannungsabsenkung im Stromnetz.

Das Szenario der Übung: Eine Cyber-Attacke auf die IT-Systeme eines lokalen Stromversorgungsunternehmens führt zu geplanten Stromabschaltungen im gesamten Landkreis. Die Gemeinden wurden deshalb angewiesen, ihre SOS-Punkte in Betriebsbereitschaft zu versetzen. SOS-Punkte sind kommunale Einrichtungen, die im Fall von umfassenden Schadenslagen meist in gemeindlichen Gebäuden eingerichtet werden und notstromversorgt sind. Die Bevölkerung erhält dort Informationen zur Lage, medizinische Basisversorgung und kann Hilfe anfordern. Ebenso besteht dort die Möglichkeit die Akkus aufzuladen und sich ggf. zu wärmen. Aufgrund des drohenden Zusammenbruchs der üblichen Telekommunikation musste zudem die Kommunikation über Satellitenfunk und BOS-Funk getestet werden.

Bereits am Vormittag nahm der Krisenstab des Landratsamtes seine Arbeit auf und informierte die Gemeinden über den drohenden Stromausfall am frühen Abend. Parallel dazu begannen Ampfing und Mettenheim damit, ihre jeweiligen Krisenstäbe einzuberufen und die Notfallmaßnahmen abzuarbeiten. In Mettenheim entstand der SOS-Punkt am Kulturhof, in Ampfing ist dafür das Schulzentrum vorgesehen. 

In den Rathäusern arbeiteten die Krisenstäbe jeweils an vier Schwerpunkten: am Betrieb des SOS-Punktes, an der Sicherung der kritischen Infrastruktur wie z.B. der Wasser- und Abwasserversorgung, an der Krisenkommunikation sowie an der Funktionsfähigkeit der eigenen Stabsstruktur. 

Landrat Max Heimerl zog nach Übungsende ein positives Fazit: „Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Aber wir haben heute gesehen, dass diese beiden Gemeinden im Landkreis bereits gut aufgestellt sind. Die Übung hat gezeigt, wie wichtig gute Vorbereitung, funktionierende Kommunikationswege und belastbare Notfallstrukturen sind." Zugleich erinnerte der Landrat an die Mithilfe und Eigenvorsorge aller Bürgerinnen und Bürger: „Ein wirksamer Bevölkerungsschutz lebt nicht allein von Behörden und Einsatzkräften – er braucht die Mithilfe und Eigenvorsorge jedes Einzelnen.“

Ampfings Bürgermeister Josef Grundner nannte die Brownout-Übung einen "wichtigen Gradmesser, inwieweit wir einem derartigen Szenario gewachsen sind". Und weiter: "Die Erkenntnis, dass sowohl unsere Investitionen im Bereich der Anschaffung von Stromerzeugern als auch der generelle Aufbau der SOS-Punkte ihre Wirkung voll erzielen, und die Erfahrung, dass jeder Einzelne im Krisenstab seine Zuständigkeit nun noch besser kennt, geben mir das beruhigende Gefühl für den Ernstfall gut gerüstet zu sein. Herzlichen Dank an mein großartiges Team und an alle Beteiligten aus dem Landratsamt Mühldorf für die hervorragende Zusammenarbeit."

Für Mettenheims Bürgermeister Josef Eisner war die Übung auch ein wichtiges Zeichen für die Bevölkerung: "Die Bürgerinnen und Bürger sollen sehen, dass wir sinnvoll in die Notfallversorgung investiert haben und uns kontinuierlich vorbereiten. Rathaus, Kulturhof und Schule stehen im Ernstfall bereit." Klar sei aber auch, dass die Gemeinde nicht alles leisten kann. "Auch die Privathaushalte sollten natürlich entsprechend vorbereitet sein."

Derzeit sind alle Städte und Gemeinden im Landkreis Mühldorf a. Inn dazu aufgerufen, sich mit der Planung ihrer SOS-Punkte für den Krisenfall zu rüsten. Nach der Analyse und Auswertung der Übung werden die Erkenntnisse deshalb allen Kommunen im Landkreis Mühldorf a. Inn zur Verfügung gestellt.

Für Bürgerinnen und Bürger hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Informationen und Tipps zusammengestellt, wie man sich privat auf einen möglichen Stromausfall vorbereiten kann: www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/Stromausfall/stromausfall_node.html

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Lagebesprechung im Krisenstab im Rathaus in Mettenheim