Die Advents- und Weihnachtstage sind traditionell mit Gedanken an gutes Essen, an eine heimelige Stube und an die Familie verbunden. Doch wie muss es gewesen sein, Weihnachten in der Fremde zu verbringen – an der Front, in einer neuen „Heimat“, ohne die eigene Familie, vielleicht sogar in Gefangenschaft? Am Sonntag, 21. Dezember, um 15 Uhr in der Pfarrkirche Mittergars stehen diese Fragen im Mittelpunkt.
Die Historikerin Ulrike Zöller liest Geschichten, Gedanken, Gedichte und Briefe von Kriegsgefangenen, Frontsoldaten und den Daheimgebliebenen, die in den Kriegsjahren den Soldaten an der Front Trost und Hoffnung schenkten. Besonders bewegend sind die Briefe, in denen oft Päckchen mit „Herzenswärmern“ geschickt wurden – kleine Aufmerksamkeiten, die den Soldaten in der Kälte und der Fremde ein Stück Heimat vermittelten. Was genau sich hinter den „Herzenswärmern“ verbirgt, wird am Ende des Programms aufgelöst.
Die Lesung wird von einem musikalischen Rahmen des Kirchenchors Jettenbach-Mittergars begleitet, der Lieder aus Bayern, Böhmen und Polen vorträgt. Auch die Salettl-Musi spielt weihnachtliche Weisen, die für eine besinnliche Stimmung sorgen.
Im Anschluss an die Lesung laden die Mittergarser Ortsvereine zu einem kleinen Weihnachtsmarkt auf den Dorfplatz ein. Von 16.00 bis 19.00 Uhr können Besucherinnen und Besucher in gemütlicher Atmosphäre winterliche Spezialitäten genießen und durch die festlich dekorierten Stände bummeln. Auch für die Kinder gibt es auf dem Markt ein abwechslungsreiches Programm.
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Erinnern ’45. Kriegsende im südlichen Landkreis Mühldorf a. Inn“, das sich mit den historischen Ereignissen des Zweiten Weltkriegs und den Auswirkungen auf die Region beschäftigt. Organisiert wird das Gedenkprogramm vom Arbeitskreis Erinnern45 und dem Dorfforum Mittergars.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Weitere Informationen zum Projekt und zu kommenden Veranstaltungen finden sich auf der Website www.erinnern45.de

