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Gemeinsam für die ärztliche Versorgung: Neuer Förderverein in den Landkreisen Altötting und Mühldorf a. Inn gegründet

Im Rahmen einer feierlichen Gründungsveranstaltung im Sitzungssaal des Landratsamts Mühldorf a. Inn wurde am Mittwoch, 1. Oktober 2025, ein neuer…

Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Landrätin Ilse Preisinger-Sontag, die auch den stellvertretenden Landrat des Landkreises Altötting, Karl Heuwieser, willkommen hieß, übernahm der Mühldorfer Hausarzt Peter Wapler die Moderation des Abends. Er führte nicht nur durch das Programm, sondern erläuterte auch die Hintergründe der Vereinsgründung. Der neue Verein versteht sich als Nachfolgeorganisation des inzwischen aufgelösten Vereins Inndoc, den viele Jahre der Ampfinger Hausarzt Stefan Feige geprägt hatte. Bereits vor mehr als 20 Jahren war im Landkreis erkannt worden, dass die hausärztliche Versorgung auf längere Sicht eine große Herausforderung darstellen würde – ein Punkt, den die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) in jüngsten Analysen bestätigt.

Die KVB weist seit Jahren darauf hin, dass die hausärztliche Versorgung in Teilen Oberbayerns – darunter auch in den Landkreise Mühldorf a. Inn und Altötting – stark angespannt sei. Während in Bayern im Durchschnitt schon heute zahlreiche Hausarztsitze unbesetzt bleiben, kündigt sich durch den hohen Altersdurchschnitt der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte eine weitere Verschärfung an. Fast ein Drittel der Hausärzte wird in den kommenden zehn Jahren altersbedingt ihre Praxistätigkeit einstellen müssen, während es zugleich an Nachwuchs fehlt, der diese Versorgungslücken füllt. Besonders in ländlichen Regionen zeichnen sich dadurch kritische Engpässe ab. 

Vor diesem Hintergrund war es bereits ein zentrales Ziel des ehemaligen Mühldorfer Vereins Inndoc, junge Medizinerinnen und Mediziner für eine Tätigkeit in der Region zu begeistern. Diese Tradition soll nun fortgeführt und auf beide Landkreise gemeinsam ausgeweitet werden.

Der neue ärztliche Förderverein möchte die medizinische Versorgung in den Landkreisen Altötting und Mühldorf a. Inn langfristig sichern und stärken. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Nachwuchsförderung: Junge Ärztinnen und Ärzte sollen gezielt unterstützt und die Landkreise für sie attraktiver gemacht werden – sei es durch bessere Vernetzungsmöglichkeiten, praxisnahe Förderprogramme oder den direkten Austausch mit erfahrener Kollegenschaft. Ziel ist es, der kommenden Ärztegeneration nicht nur Perspektiven, sondern auch konkrete Möglichkeiten zur beruflichen Entfaltung in der Region zu eröffnen.

Das große Interesse bei der Gründungsversammlung hat gezeigt, wie wichtig den Beteiligten dieses Anliegen ist. Neben zahlreichen Ärztinnen und Ärzten aus beiden Landkreisen nahmen auch der ärztliche Direktor des Innklinikums, Dr. Wolfgang Richter, sowie die Vorsitzenden der ärztlichen Kreisverbände, Dr. Maximilian Englmaier aus Mühldorf und Dr. Jan-Erik Döllein aus Altötting, an der Veranstaltung teil.

Knapp 40 Anwesende stimmten schließlich der Gründung des Vereins zu und bestimmten den Reischacher Hausarzt Jonas Bolkart zum 1. Vorsitzenden. Ihm zur Seite stehen die Ampfinger Hausärztin Dr. Ingrid Kugler als stellvertretende Vorsitzende und Kassenwartin sowie Dr. Matthias Pfersdorff, Chefarzt am Innklinikum, als Schriftführer. Ergänzt wird die Vorstandschaft durch einen Beirat, dem Dr. Stephan Clarmann als Vertreter des InnKlinikum, Michaela Memis als Vertreterin der Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten sowie Julia Weiss, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus Mühldorf a. Inn, als Vertreterin des Landkreises Mühldorf angehören.

Auf dieser breiten Basis und klarer Zielsetzung sind sich die Beteiligten einig: Der neue Förderverein soll nicht nur als Netzwerk dienen, sondern vor allem Impulse setzen, damit die hausärztliche Versorgung auch künftig gesichert bleibt und die Region ihren medizinischen Nachwuchs aktiv gewinnen und binden kann.

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Foto vor der Pressewand mit Mitglieder des Fördervereins